Mitten in den Sommersemesterferien 2013 lud der VRR die ASten zu Verhandlungen um eine sogenannte „Weiterentwicklung des Semestertickets“ ein. Am Ende des ersten Treffens blieb jedoch nur übrig, dass der Ticketpreis „weiterentwickelt“, d.h. erhöht werden solle. Die ASten versuchen nun auf verschiedenen Wegen, dies zu verhindern. Wir können die Verhandlungsdokumente leider nicht veröffentlichen – aber wir können für Euch zusammenfassen, was der VRR will und warum eigentlich.

Welche Argumente bringt der VRR an?

Der VRR stützt sich in seiner Argumentation auf drei Säulen. Am wichtigsten scheint dem Unternehmen zu sein, dass die in den letzten Jahren gekürzten staatlichen Zuschüsse von den Studierenden kompensiert werden sollen. Außerdem bringt das Unternehmen an, dass die Studierendenzahlen und die Nutzerquoten des Tickets gestiegen sind. Das letzte Argument besteht darin zu behaupten, die bisherigen Preisanpassungen (jedes Semester ca. 4%) haben nicht zur „Wirtschaftlichkeit des Unternehmens“ beigetragen.

Wegfall der staatlichen Zuschüsse

Die Auszubildendentickets, also z.B. das YoungTicket oder das Schokoticket, sind hoch subventioniert und zwar vom Staat. Der VRR würde solche günstigen Preise von alleine gar nicht anbieten. Da sich aber seit 2009 die Rechtsgrundlage geändert hat und sich die Subventionierung nicht mehr an den verkauften Stückzahlen orientiert und zudem seit 2004 pauschal gekürzt wurde, haben sich beim VRR wohl auch die Unternehmensfinanzen geändert. Dazu ist allerdings zu sagen, dass der VRR seit 2005 die Ticketpreise schon ordentlich angezogen hatte, auch der Studiticketpreis wurde deutlich erhöht, um den Wegfall der staatlichen Zuschüsse zu kompensieren. Ob der Wegfall der staatlichen Zuschüsse überhaupt was mit dem Studiticket zu tun hat, bleibt ebenso fraglich. Denn im Gegensatz zu allen anderen Tickets bekommt der VRR von (so gut wie) jedem Studi Geld, die regelmäßige Nutzungsquote liegt aber selbst laut VRR nur bei 48%.

Steigerung der Nutzungsquoten

Lustigerweise argumentiert der VRR aber mit der Nutzungsquote von 48% noch für seine Interessen. Und zwar gab er in den Verhandlungen an, dass die Kalkulationen des Unternehmens im Jahre 1992, als der Vertrag entstanden ist, nur eine Nutzungsquote von 40% vorsahen. Angeblich würden jetzt aber 48% der Studis das Ticket nutzen. Das jedenfalls behauptet der VRR für die Städte Bochum, Dortmund, Essen/Duisburg, Krefeld/Mönchengladbach, Düsseldorf herausgefunden zu haben. Außerdem würden nicht nur mehr Studis das Ticket regelmäßiger nutzen, sie fahren angeblich auch weitere Strecken. Abgesehen von der Tatsache, dass nicht transparent gemacht wurde wie diese Nutzungsstatistiken zu Stande gekommen sind, haben die Studierendenschaften nichts mit irgendwelchen internen Kostenkalkulationen des VRR zu tun. Lieber sollte sich der Verbund über so viele Kunden freuen.

Wirtschaftlichkeit des Unternehmens

Der VRR gibt an, die Ertragskraft des Tickets sei gesunken und das müsse kompensiert werden. Jetzt ist es aber nicht so, dass das Ticket gar keinen Ertrag bringt. Es bringt nur weniger als die anderen Tickets, jedenfalls behauptet das der VRR.

Fazit

Jetzt wisst Ihr, auf welche Argumentation sich der VRR stützt. Erfahrt hier, was die ASten zum Thema sagen.

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