Die Ruhr-Universität Bochum hat sich einmal mehr einem Trend angeschlossen und die 2-Klassen-Gastronomie eingeführt. Während sich der Pöbel mit dem Mensanapf zufrieden geben muss, speist der universitäre Adel im neuen „Q-West“.

MensanapfMensanapf für den Pöbel…

Der königliche Bote nennt es einen „neuen Weg der universitären Verpflegung“, der 08/15-Geisteswissenschaftsstudi macht nach einem Blick auf die Preisliste einen Bogen drum – das Q-West. Aufgebaut wurde es mit Hilfe der Beden des Pöbels, doch die Tafelrunde ist nicht für jedermanns Geldbeutel. Nicht verwunderlich, ist doch das eigentlich als „Zweitmensa“ angekündigte Gasthaus während der meisten Zeit seiner Öffnung eher ein Zunfthaus mit Bedienung im eigenen „Q-West-Gewand“.  Dank diesem können sich die Mitarbeiter_innen schon optisch von den niederen Mensakolleg_innen abheben.

Über Geld redet man nicht

Natürlich darf in dieser neuen Stube Geld keine Rolle spielen und wurde daher als unmittelbar wahrnehmbares Bargeld durch die Kartenzahlung ersetzt. So soll während der Mittagszeit am besten keine_r mitkriegen, dass das Essen aus der Massenproduktion mehr kostet als vergleichbare Gerichte in der großen Mensa. Auch das gehobene Ambiente und die 24-H-Omnipotenz des Q will ja finanziert werden. Rundum zufrieden zeigen sich bis jetzt nur der König der RUB sowie das AKAFÖ (ehemals Studentenwerk, jetzt marktwirtschaftlich denkendes Unternehmen), die mit dem Q-West gleich eine neue Ära der Gastronomie auf dem Campus ankündigen. Sie sollen auf Kritiken an dem neuen 2-Klassen-Konzept angeblich verwirrt reagiert haben: „Wir wollten dem Pöbel doch nur Kuchen geben, wenn er sich schon kein Brot leisten kann.“

schoenekraeuter…frische Kräuter für den universitären Adel.

6 Kommentare für “Kaiserlich speisen im Q-West”

  1. Hans

    Wessen Idee war das eigentlich und wie hoch sind die Kosten des Spaßes. Und vor allem: Aus welchen Geldern wird das finanziert?

    • listebier

      Diese Fragen sollten die beiden studentischen Verwaltungsratmitglieder beantworten können. Simon Gutleben und Noureddine El Ghoulbzouri.

      • Hansipupsi

        Was ich an dem ganzen ein wenig schade finde, ist dass sich alle anderen Stupa-Mitglieder gar nicht dazu äußern.
        Anscheinend braucht man Öffentlichkeitsarbeit nur vor der Wahl. Von der AfD-Hochschulgruppe der Naturwissenschaftler habe ich ja nichts anderes erwartet. Gibt ja aber einige Listen, die sich zumindestens offiziell links schimpfen.
        Wo bleiben die?

  2. Krombacher

    Was leider auffällt:

    Es weiss niemand was der Umbau gekostet hat. Sowas wird hunderttausende von EUR kosten…
    GD ist nicht fertig und es fehlen Räume.
    Das Tuz ist nicht mehr da.
    In der angeblich vollen Mensa und deswegen notwendigen Q-West findet man immer einen Sitzplatz.
    Rückfragen im Stupa an die stud. Mitglieder des AKAFOE- Verwaltungsrates des AKAFOE werden laut Stupa Protokolle bestenfalls oberflächlich beantwortet. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates ist Student und erscheint seit Monaten nicht mehr im Stupa…
    Die Geschäftsführung des AKAFOE ist persönlich nicht zu erreichen und wimmelt sich alles nur ab…

    Ich würde mich freuen, wenn die B.I.E.R. mehr Kontakt suchen würde mit den stud. Mitgliedern des Verwaltungsrates. Zumindest was Q-West gekostet hat, das sollten wir doch mal erfahren dürfen, wir bezahlten schliesslich alle Beiträge an das AKAFOE!

  3. listebier

    @krombacher:
    Wir suchen immer wieder das Gespräch mit den studentischen Mitgliedern des Akaföverwaltungsrats. Wie du selber schon gemerkt hast sind die Antworten immer sehr oberflächlich. Leider ist es so, dass wir von der aktuellen Mehrheit im Studierendenparlament (sowie auch im letzten Jahr) Informationen wenn überhaupt nur auf Nachfrage bekommen. Denen gefällt es überhaupt nicht, wenn wir darauf hinweisen dass die ihre Arbeit nur unzureichend machen. Das Q-West ist dafür wieder ein Beispiel.
    Die Planungen für das Q-West wurden ja nicht in einer Nachtschicht gemacht, sonderten dauerten nach Angaben des AKAFÖ 1 1/2 Jahre. Dass sich die studentischen Verwaltungsratsmitglieder und der AStA null eingemischt haben, war erst klar, als das Ding schon fast eröffnet war. Wir werden aber dran bleiben und schauen, was wir noch tun können (außer Satire Artikel schreiben).

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