In der letzten Woche erreichte uns eine E-Mail von Kolja Schmidt, bsz Redakteur, mit ein paar Fragen zu der Debatte um das Ring-Festival RUB. Wir wollen hiermit dokumentieren, warum wir die Fragen nicht beantwortet haben.
Wie ihr im StuPa-Bericht No7 nachlesen könnt, hat einer unserer Anfragen an den AStA eine heiße Debatte um das Vergessen und Nicht-Vergessen von antismetisch eingestellten, deutschen Persönlichkeiten herauf beschworen. Auslöser war die finanzielle Unterstützung des “Ring-Festival RUB” durch den AStA. Bei diesem Festival wird “Der Ring der Nibelungen”, ein Opern-Zyklus in 4 Akten, von Richard Wagner an der RUB gezeigt, wahrscheinlich zum 200. Geburtstag des Komponisten. Wir hatten auf der StuPa-Sitzung gefragt, ob dem AStA bewusst ist, dass Richard Wagner ein Antisemit war. Damit bezogen wir uns auf Fakten, die einfach zu recherchieren sind. Der AStA-Vorsitzende Tim Köhler antwortete, sichtlich peinlich berührt mit Nein, die in der AStA-Koalition vertretene Internationale Liste grenzte sich von der Entscheidung des AStA, das Festival zu unterstützen ab und die Liste NAWI, bzw. einer ihrer Parlamentarier und AStA-Referenten, beschuldigte uns, den Organisatoren des Festivals Antisemitismus vorzuwerfen.
In ihrem “StuPa-Bericht” kündigte die bsz an, dieses Thema weiter aufgreifen zu wollen. Daher kam die E-Mail von Kolja Schmidt mit ein paar Fragen zum Thema nicht ganz unterwartet. Hier die Fragen:
- Wie steht ihr zum “Ring-Festival-RUB” ?
- Wie steht ihr zur Förderung des “Ring-Festival-RUB” durch den AStA? (Was hätte der AStA konkret anders machen sollen?)
- Soll der AStA Initiativen, die eine Förderung beantragen, bezüglich ihrer politischen Gesinnung und Intentionen überprüfen und wenn ja, wie soll das aussehen und wenn nein, warum nicht?
- Was gibt es zu der “Ring-Festival-RUB”- Thematik noch zu sagen?
- Was gibt es zum Thema “Überprüfung von Initiativen” noch zu sagen?
Wir, die Liste B.I.E.R. wollen hiermit eindrücklich klarstellen: Wir haben den Organisator_innen des Festivals niemals antisemitische oder gar rechtsradikale Absichten mit diesen Aufführungen unterstellt! Warum sollten wir auch? Wir wollten nur wissen, ob der AStA die antisemitischen Einstellungen des Komponisten bei der Diskussion zur Unterstützung des Festivals in die Entscheidungsfindung mit einbezogen hat. Es gibt verschiedene Wege, wie man mit dem Antisemitismus von Richard Wagner umgehen kann, z.B. in dem man am Rande der Veranstaltung Flyer über seine Persönlichkeit und seine politischen Einstellungen verteilt. Dies haben wir dem AStA auch vorgeschlagen.
Jedenfalls wurde diese Debatte, die sich im Studierendenparlament zutrug, in der letzten Ausgabe der bsz falsch dargestellt. Der Redakteur Kolja Schmidt selbst war es, der auf einmal mit dem Thema “Gesinunngsprüfungen von Initiativen” angefangen hat. Er hat sich aktiv in die Debatte eingemischt und das Thema in eine bestimmte Richtung gelenkt. Dann schrieb er darüber, als habe sich das Ganze ohne sein Zutun entwickelt. Das ist journalistisch einfach unter aller Sau. Aufgrund dieses “StuPa-Berichtes”, an welchem es sicherlich noch sehr viel mehr auszusetzen gibt, werden wir die Fragen der bsz nicht beantworten. Denn der Artikel wird eh fehlerhaft und tendenziös sein.
Hier unsere an die bsz Redaktion geschickte Antwort:
“Liebe bsz Redaktion,
die Liste B.I.E.R. hat sich dafür entschieden, Eure Fragen zum Ring-Festival RUB bzw. der Wagner-Debatte nicht zu beantworten. Wir können leider nicht davon ausgehen, dass die Stellungnahmen in adäquater Weise Eingang in den Artikel finden werden, da anscheinend Kolja Schmidt diesen Artikel schreiben wird. In der Berichterstattung über die Diskussion auf der letzten Sitzung des Studierendenparlamentes hat Kolja Schmidt unsauber gearbeitet und wir nehmen an, dass er das absichtlich gemacht hat. Die Ereignisse wurden verfälscht dargestellt. So hat Kolja Schmidt selber an der Debatte teilgenommen und die ganze Diskussion um etwaige Gesinnungsprüfungen von Initiativen erst selber angestossen. Im Artikel allerdings wird es so dargestellt, als habe er die Diskussion nur beobachtet. Auch wurde niemals durch die Opposition vom AStA verlangt, dass dieser die Intentionen hinter Kulturprojekten erfragt – die Frage, die übrigens von der Liste B.I.E.R. gestellt worden ist, bezog sich darauf, ob der AStA in der Debatte um die Unterstützung dieses Projektes über die antisemitischen Ansichten Richard Wagners Bescheid wusste und in die Entscheidung miteinbezogen hat. Dies wurde klar verneint. Des Weiteren hat Kolja Schmidt Karsten Finke Worte in den Mund gelegt, die er so nicht gesagt hat. Was im bsz-Artikel dazu steht gleicht einer Bild-Berichterstattung.
Prost,
Liste B.I.E.R.”
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