Da bleibt einem fast die Brez’n zum Bier im Hals stecken. Obwohl die derzeitige AStA-Koalition aus 4 Listen besteht (Juso HSG, Nawi, Gewi, IL), übernimmt die JusoHSG, die bisher den Vorsitz stellte, nach dem angekündigten Rücktritt des Finanzreferenten Christian Volmering nun auch noch dieses Referat. Simon Gutleben, der sich bisher als Satzungsausschussvorsitzender und AKAFÖ-Verwaltungratsmitglied engagierte, soll am 01.10.2013 in die Verantwortung der Finanzen der gesamten Studierendenschaft gestellt werden.

Beim AStA der RUB steht ein großer Personalwechsel bevor. Der bisherige Finanzreferent wird sein Mandat zum 30.09. niederlegen, aus persönlichen Gründen wie zu lesen ist. Bei einem AStA, der immerhin aus vier verschiedenen Listen besteht, sollte die Nachfolge wohl nicht schwer fallen. Doch anscheinend nutzte die JusoHSG den Moment und so stellt ein und die selbe Liste ab Oktober nicht nur den Vorsitzenden, sondern auch den Finanzreferenten des Allgemeinen Studierendenausschusses. Das verwundert, da nach den StuPa-Wahlen 2013 schon einige Referate mit mehr Jusos besetzt wurden und weniger von den anderen Listen in die Referate gingen.

Wir wollen ja nicht nachtragend sein…

Was beim letzten Mal passierte, als die Jusos Vorsitz und Finanzen stellte, kennt wohl jede_r Studi an der RUB: Die berühmte „Mensa-Party“ war die Konsequenz. Damals lud der AStA teure, in den Charts vertretene Bands in die Mensa ein und hinterließ am Ende ein Defizit von 240.000 Euro. Daraufhin musste der nachfolgende AStA einen „Juso-Euro“ erheben, damit die Studierendenschaft die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Rücklagen wieder bilden konnte. Fabian Ferber und Uwe Bullerjahn, beide bei den RUBRosen, wie sich die Jusos derzeit nannten, waren damals verantwortlich für die Finanzen der Studierendenschaft. Nach dem der jetztige AStA das Geld der Studierenden schon an metropolradruhr verschwendete, können wir nicht sicher sein, ob die Doppelspitze eine gute Idee ist. Denn rein rechtlich gesehen kann die JusoHSG jetzt alles alleine entscheiden: Mit den Unterschriften des Vorsitzenden, des Finanzreferenten und eines weiteren Vorstandsmitgliedes ist alles möglich. Und im Vorstand ist eben auch ein JusoHSG-Mitglied vertreten. Mit dieser Macht könnten die Jusos auch noch in den letzten 4 Monaten vor der Wahl genug Mist anstellen.

Hallo, kein anderer sonst da?

Während die Jusos schon wieder ihre Propaganda-Maschinen angeworfen haben, spricht die NAWI dem Kandidaten schon mal Ihr Vertrauen aus. Da kann man sich nur fragen, was zur Hölle da eigentlich los ist. Erst einmal ist zu sagen, dass Simon Gutleben im Studierendenparlament gewählt werden muss. Diese frühen Gratulationen sind also voreilig. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass der AStA dem StuPa vorgreift und meint, was er sagt sei Gesetz. Zur NAWI, GEWI und IL ist zu sagen: Wer sich in den AStA wählen lässt, der muss halt auch Verantwortung übernehmen. Im Sinne der Studierenden sollte das mit Hilfe des Mehr-Augen-Prinzipes stattfinden, um Alleingänge zu verhindern. Alle Listen waren schon letztes Jahr im AStA vertreten, d.h. alle verfügen über die gleiche Erfahrung. Da z.B. die Internationale Liste sogar früher schon mit der GHG im AStA war, sollten sie eigentlich sogar über noch mehr Erfahrung verfügen. Wir finden es einfach nur unverantwortlich von allen beteiligten Listen, sich in so einer Situation zurückzulehnen oder, im Fall der JusoHSG, die komplette Macht zu übernehmen. Wenn diese Koalition es nicht hinbekommt, den AStA zu führen, dann hilft nur eines: Rücktritt und Neuwahlen.

Und der Neue?

Stellt sich natürlich noch die Frage, was Simon Gutleben dazu bewogen hat, seine bisherigen Verantwortungsbereiche in die Tonne zu werfen. Denn eigentlich hatte er sich absichtlich nicht in ein Referat wählen lassen, um seine Arbeit als Satzungsausschussvorsitzender und als studentisches Mitglied im AKAFÖ-Verwaltungsrat losgelöst von der AStA-Mehrheit und mit allen gemeinsam tätigen zu können. Dies jedenfalls behauptete er noch in der dritten Sitzung des 46. Studierendeparlaments in der Befragung als Kandidat für den AKAFÖ-Verwaltungsrat. Alles nur machtgeile Lügen und Wahlkampfblabla? Da können wir nur den Kopf schütteln. Aber schlimmer gehts ja bekanntlich immer: Bis vor ein paar Monaten hatte Simon Gutleben nämlich schon einmal die Verantwortung über studentische Gelder: Die des Fachschaftsrates Sozialwissenschaft. Dort setzte er 2000 Euro aufs Spiel, als er bekannte Fristen versäumte. Und der gleiche Mensch soll jetzt die gesamten Finanzen der Studierendenschaft übernehmen? Wir denken: Besser nicht.

10 Kommentare für “Personalwechsel beim AStA – JusoHSG übernimmt komplett”

  1. Joff

    Zu dem Personalwechsel: Wenn eine Koalition die Mehrheit in einem Parlament hat, ist es mehr als üblich, Personalwechsel anzukündigen, weil das Wahlergebnis zu erwarten ist. Das ist Gang und Gäbe bei Bundesministern und somit eine Praxis, die in unserer Demokratie sehr häufig vorkommt.

    Zu den Jusos vor 6 Jahren: Das ist 6 Jahre her und das Personal ist neu. Langsam wirds geschmacklos.

    Zu Simon Gutleben: Ich weiß nicht, ob ihr den FR Sozialwissenschaft kennt, aber dort werden *ständig* Fristen verpasst. Ein Kassenwart kam wohl sogar irgendwann gar nicht mehr vorbei, weil er sich nicht traute, zu seinen Nicht-Leistungen zu stehen. Als wenn die Uni, die sehr gemächlich arbeitet, das Verpassen von Fristen durch den FR Sozialwissenschaft nicht langsam kennen würde. *eyesroll*

    Zu schreiben, da hätte *irgendwann mal* *irgendein Geld* auf dem Spiel gestanden, ist absichtlich übertrieben und völlig an den Haaren herbeigezogen. Ihr klammert euch an alles, um Stimmung gegen die anderen zu machen.

    Und: Wenn der FR SoWi mit seinen Finanzern immer solche Probleme hat, ist die Frage, ob das nicht eher an seiner Organisation liegt, als an den Einzelpersonen.

  2. trucker

    es gibt asta rrenten bis hin zum asta vorsitzenden a.d. die bei den nawis für chridtian einspringen können. problemlos ohne grosse einarbeitung. sie winken nur noch ab…es liegt nun an der opposition, simon nicht zu wählen. wer es bei einem fsr nicht kann, der sollte es nicht im asta machen…der simon ist ein schwätzer, der viel labert und wenig drauf hat..so sieht das aus im juso asta und das werden wir den zeigen im stupa..

  3. krombacher

    @trucker Schon viel gesoffen?

    Ne, da stimmt was nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass die Nawi’s keinen für die Finanzen haben. Die Nawi’s werden die Lunte Gerochen haben und nur ihre blöden Bauern in den Vorstand senden…Da geht was übles im AStA vor und die planen bestimmt schon die nächste teure Rabattaktion ohne Abstimmung…

    @Joff Wenn Simon die Verantwortung über die Kasse hatte, dann hat er das zu verantworten. Das ist auch nur Bla, Bla. So schwer ist das nicht das nachzuhalten und das zeigt nur das er es nicht drauf hat. Mal davon ab, dass er vor ein paar Monaten noch gesagt hat, kein Bock mehr auf den AStA…

  4. Joff

    Vielleicht hat er da was zu veranworten: die Verzögerung. Aber mit Sicherheit standen keine 2000 Euro (die Summe, diie dem FR zugeteilt wid, nehme ich an) auf dem Spiel. Im Fr-SoWi sind Verspätungen gang und gäbe, das heißt, wenn ihr sonst nichts vorwerfen könnt, muss er seinen Job als Kassenwartja ziemlich gut gemacht haben.

    „Da geht was übles vor“ – Oha, jetzt auch noch Verschwörungstheorien. Tipp: Regelmäßiig aufstehen und weniger Bier, dann klappts auch mit dem Arbeitgeber.

    „Wir brauchen Neuwahlen“ – Wenn ihr wirklich eine ABM für völlig erfolglose Studenten seid, dann braucht *ihr* die, ja. Immerhin werdet ihr als einfache Stupa-Mitglieder nicht bezahlt oder? Das ist natürlich hart: Da braucht man schnell mal ein paar Skandale und Verschwörungen.

    • listebier

      Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, sich sachlich an der Diskussion zu beteiligen. Solche Kommentare allerdings, die einzig und allein Pöbeleien enthalten, werden wir nicht weiter zu lassen. Verschiedene Meinungen auszutauschen ist eine sinnvolle Angelegenheit – jedoch nur, wenn hier nicht versucht wird, Kommentator_innen persönlich zu beleidigen. Ja, „Joff“, wir meinen genau dich.

  5. krombacher

    @listebier lass joff doch das werden wir bei der personalbefragung noch sehen. ja, klar. das ist nach der nummer mit der juso mensaparty nicht normal, dass sie bei nur 7 stupa sitzen nun alles alleine im asta entscheiden. da stimmt was nicht und das bekommen wir noch raus.

  6. krombacher

    @joff…“ Aber mit Sicherheit standen keine 2000 Euro“ klar können da 2000 EUR zusammenkommen…studienfahrten, grundzuweisung, geld für sachanschaffungen zum jahresende. da muss er nur mal bei seiner studienfahrt die anträge und die grundzuweisung vergessen haben, schon gibt es ärger…ne, dass geht ja garnicht…der bekommt noch nicht einmal das auf die reihe und soll nun millionen eur verwalten…der soll mal besser aus dem asta bleiben und das hat er auch im märz gesagt und was soll der quatsch…die nächste rabattkarte kommt, da bin ich mir ganz sicher und dann machen die jusos groß party von unserer kohle etc. Prost!

  7. Hans

    Hui. Die Mensaparty darf wieder für irgendwas herhalten. Und irgendeine Fristversäumung im FR Sowi, die einfach mal so in den Raum gestellt wird, soll nun über Qualifikation eines Studenten herhalten. Ja super. Demnach dürften die ganzen Leute, die bei BIER oder der GHG sind und damals dem AStA angehörten, der eine Semesterticket-Preiserhöhung verschusselte, auch nix mehr machen. Dann sähe das schon dürftig aus. Wer war denn alles damals dabei? Zumindest im Dunstkreis?

    Früher gab es AStA-Vorstände, sagt man sich so, in denen listenübergreifend Vorstandsmitglieder einfach so auch ein Verhältnis miteinander hatten. Da gilt das mit dem Mehraugenprinzip plötzlich nicht mehr.

    Macht euch die Wahrheit, wie sie euch gefällt. Eure Phantasie schützt euch ja vor noch schlimmeren Erscheinungen.

  8. krombacher

    @joff siehste. habe ich doch gesagt, dass da solche summen zusammenkommen. hat simon doch heute selber gesagt…

  9. Hacker-Pschorr

    @krombacher, 2609: 100%ig richtig. Die beiden neuen Vorstände von der Nawi sind echt der Hammer und ich glaube ich Träume. Kannst Du Wahrsagen? Das einzig gute ist, dass sie keinen großen Hehl daraus gemacht haben, dass ihnen alles Latte ist. Ich brauch jetzt erst einmal was Kühles, Prost!

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